
In der heutigen Zeit ist alles so laut und gerade in den sozialen Netzwerken scheinen sich alle überbieten zu wollen. Auch scheint eher zu gelten „Tue Gutes und rede darüber.“ Bescheidenheit ist keine Zier mehr. Es geht nur noch um Klicks, dadurch generiertes Geld, Ansehen, Selbstwert… und nach unten wird getreten.
In einem Film über eine buddhistische Lehrerin stand in einem Bilderrahmen geschrieben: „I am in training to be nobody special.“ Leider ist der Ursprung nicht klar, so dass ich diesen Satz auch niemandem zuschreiben kann. Die Übersetzung „Ich übe mich darin niemand Besonderes zu sein.“ erscheint mir passend.
Jetzt stellt sich die Frage, was meine Absicht mit der Veröffentlichung dieses Artikels ist… Hier geht es nicht um mich, sondern um eine Entwicklung, die nicht hilfreich und förderlich für ein soziales und freundliches Miteinander ist.
Wenn wir nicht aufhören, immer mehr haben und sein zu wollen, werden wir weiterhin die Ungleichheit und die Zerstörung der Umwelt vorantreiben. Nach Bert Brecht formuliert: Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich…
Vielleicht lohnt es sich, ab und zu einfach etwas zu tun, fürsorglich, solidarisch und freundlich zu sein, ohne dafür etwas zu erwarten. Es gelingt nicht immer, deshalb mag ich die Formulierung „Ich übe mich darin…“.
Niemand ist besonders. Wir alle sind Menschen und haben nur diese Erde, die wir teilen.

